Donnerstag, 24. September 2015

Tag 7: Leipheim bis Sigmaringen

Leipheim bis Sigmaringen:

Der Tag begann mit einem ausgesprochen guten Frühstück, Start diesmal besonders früh um 7 Uhr 55 (ich hatte das ehrgeizige Ziel, bis Sigmaringen zu kommen - für die Strecke hatte ich ca. 125 km berechnet; außerdem zeigte mir die Karte und auch das Internet, dass Steigungen auf mich zukommen werden) bei 8 °C und starker Bewölkung.

Zuerst ging's bergab zur Donau, über die Brücke zum linken Ufer und in den Donauwald auf Schotterwegen (was sonst). Bei Ulm war's dann kurzfristig vorbei mit Schotter, stattdessen fuhr ich auf gepflegten Uferpromenaden die Donau entlang.


In Ulm und um Ulm und um Ulm herum - oder so - heißt es doch? Genauso fuhr ich mit dem Rad. Wirklich in der Stadt war ich nicht. Dabei wäre Ulm einen Besuch wert!

Ulm ist eine an der Donau am südöstlichen Rand der Schwäbischen Alb an der Grenze zu Bayern gelegene Universitätsstadt in Baden-Württemberg. Die Stadt hat rund 119.000 Einwohner, bildet einen eigenen Stadtkreis und ist Sitz des Landratsamtes des Alb-Donau-Kreises.
Ulm, erstmals urkundlich genannt am 22. Juli 854, war Königspfalz und Freie Reichsstadt, ab 1802 bayerisch, ist seit 1810 württembergisch und seitdem getrennt von seinem Gebiet rechts der Donau, das bei Bayern blieb und auf dem sich die Stadt Neu-Ulm entwickelte. Berühmte Persönlichkeiten der Stadt sind beispielsweise der in Ulm geborene Albert Einstein (1879–1955), Sophie Scholl (1921−1943), die ab 1932 in Ulm aufwuchs und Hildegard Knef, die 1925 in Ulm geboren wurde.

In Ulm wechselte ich auch wieder das Donauufer:


Ich glaub, ich könnte eine Fotoserie "Donaubrücken" anlegen. Wäre bestimmt interessant :-)
Kaum war ich aus Ulm draußen, ging's wieder auf den Dammweg bzw. den Weg-neben-dem-Damm, der hier aber erfreulicherweise asphaltiert war!!!!



Ist sie nicht süß, die Donau? Hier an dieser Stelle hatte ich erstmals den Eindruck, dass man hinüberwaten könnte. Man sah bis zum anderen Ufer hin den Grund.

Weiter ging's durch Ortschaften auf asphaltierten Radwegen oder zumindest schwach befahrenen Straßen. In Dintenhofen fand ich den lang ersehnten Bankomaten! Es ist nicht leicht, auf dem Donauradweg einen Bankomaten zu finden! Und noch schwerer ist es, Lebensmittel zu kaufen, vor allem Obst. In jeder auch noch so kleinen Ortschaft gibt es einen Bäcker, einen Fleischhauer, eine Kirche und eine Feuerwehr. Aber keinen Greißler und keinen Supermarkt. Bauen die Leute hier alle ihr Obst und Gemüse nur für den Eigenbedarf an? Jetzt hatte ich Geld und konnte mir damit erst nix kaufen ...

In Munderkingen fand ich ENDLICH einen Lidl und einen Penny, kaufte Obst ein und suchte das nächste Gasthaus auf. Fast gleichzeitig mit mir ging auch eine Gruppe Radler aus Österreich essen. Sie waren donauabwärts unterwegs. Nach Donaueschingen waren sie mit dem Auto gefahren (da das Bahnfahren von Österreich aus nicht ging). Sie wollten allerdings nur bis Ulm fahren und von dort mit der Bahn wieder zurück nach Donaueschingen. Na, da haben sie ja nur einen kleinen Teil zu sehen bekommen! Schade eigentlich!

Sie gaben mir vor Abfahrt noch den Tipp, ab Untermarchtal  die alternative Route entlang der Donau und nicht den kürzeren offiziellen Donauradweg zu nehmen, da bei der offiziellen Variante die Steigungen heftig sein sollen. Ich hielt mich an den Tipp und fuhr auf die Piste.


Eine Zeitlang blieb es rumpelig, aber schön flach. Aber ab Rechtenstein ging's los. Auf asphaltiertem Waldweg bergauf und bergauf und bergauf. Für 10 km brauchte ich eine volle Stunde. Dann ein kurzes Stück bergab und nochmal bergauf. Und dann kam, was kommen musste: ENDLICH bergab! Aber so was von steil bergab, dass ich voll die Bremsen ziehen musste. 20 % Gefälle!!!!!


Man sieht es auf dem Foto gar nicht so deutlich, wie steil die Abfahrt war. 20 % Steigung hatte ich bei meinem Aufstieg sicher nicht, aber viel weniger auch nicht. Anstrengend war mein Aufstieg auf alle Fälle! Und ich dachte mir, jetzt gibt's keine Steigungen mehr und auch keinen Schotter mehr bis Sigmaringen. Ab jetzt geht's leicht weiter :-)

Ein Flüsschen namens "Donau" bei Riedlingen:



Dabei wird sie noch schmäler... Hier schlängelt sie sich auch immer mehr, so dass man ständig die Seite wechselt. Ist ja eh immer nur ein Katzensprung rüber zum anderen Ufer :-)

Auch das war in der Gegend um Riedlingen:


Ab Mengen ist man wieder in der Zivilisation. Eine Ortschaft nach der anderen, Radwege vom feinsten. Bis .... ja bis Scheer. Dann ging's doch noch einmal auf die Piste! Schotterwaldweg entlang der Donau. In der Zwischenzeit sind die Wolken immer mehr verschwunden, der Himmel immer blauer geworden. Superwetter!




Für derartige Ausblicke auf die Donau nehme ich gern den Schotterwaldweg in Kauf. Ab Sigmaringendorf war ich wieder auf der Asphaltstraße und ... was sehe ich da?????


UHU !!!!!!!!!!!!!!!!!

Unter hundert Kilometer bis Donaueschingen! Auch meine Karte zeigt es an. In Scheer waren es genau 100 km!

Die letzten 5 km bis Sigmaringen waren noch einmal bergauf! Und als ich dachte, jetzt bin ich so gut wie vor dem Hotel, kam noch einmal eine Steigung! Ich glaub, heute Nacht werde ich von Steigungen träumen! Das war heute echt der Hammer mit den Steigungen.

Nach 131,77 km stand ich vor dem Hotel!
Ich hab's geschafft! Nein, ich hab's noch nicht geschafft. Es sind zwar jetzt "nur" noch 95 km bis Donaueschingen, aber morgen kommen noch viele Steigungen auf mich zu, viele Auf und Ab's! Das kann man auf der Karte erkennen, und das hab ich auch in meiner Routenplanung gesehen.

Zur Belohnung gab's heute unten in der Stadt (ja, ich bin noch einmal runter, um zu Fuß wieder rauf zum Hotel zu gehen!) köstliche Spaghetti mit Shrimps und danach einen Apfelstrudel mit 2 Kugeln Eis.
 
Gesamtstrecke 131,77 km
Zeit in Bewegung 7 h 42'
Gesamtzeit 10 h 24'
angenehme Temperatur mit ca. 18-20 C


Summe aller Steigungen: 581 m
Höhe Leipheim: 470 m ü NHN
Höhe Sigmaringen: 580 m ü NHN

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