Samstag, 26. September 2015

Tag 9: Donaueschingen

Donaueschingen:

Laaaaaaaange hab ich heute geschlafen, und noch lääääääääääänger hab ich heute gefrühstückt. Ein Frühstück vom Feinsten! Wenn ich das vorher schon einmal erwähnt habe, das hier hat alles geschlagen! 7 oder 8 verschiedene Brotsorten in allen Mischungen inkl. glutenfrei und was weiß ich nicht alles. Mehrere verschiedene Gebäcksorten. Käse, Schinken, Aufstriche, Marmeladen und Honig, dass sich der Tisch am Buffet gebogen hat. Und natürlich verschiedene Säfte und eine eigene Müsliecke, verschiedene Sorten Joghurts, verschiedene Obstsalatvariationen und frisches Obst. Hab ich etwas vergessen?

Am Nebentisch saß eine Gruppe Radler, hab ich mitbekommen. Natürlich hab ich sie gleich angequatscht. Ups…. das waren Rennfahrer. Die fahren hier Straßenrennen. Gestern haben sie ein Zeitfahren gemacht, heute machen sie eine 140 km – Tour durch den Schwarzwald. Der eine hat gemeint, seine Schwiegereltern wohnen 300 km entfernt. Das fährt er an einem Tag mit dem Rad. Wozu das Auto nehmen? Ist ja eh nicht weit. Ich war schon wieder still :-)

Dann holte ich mir noch an der Rezeption einen Stadtplan mit Legende (holländisch, italienisch und spanisch zur Auswahl) und ging los.

Donaueschingen wurde 889 als Esginga erstmals urkundlich erwähnt. Von 1101 bis ins 15. Jahrhundert gehörte der Ort zu einer örtlichen Adelsfamilie, die vermutlich Dienstleute des Klosters Reichenau waren. Schon im Jahr 1283 belehnte Rudolf von Habsburg den Grafen Heinrich von Fürstenberg mit der Grafschaft Baar und Donaueschingen. Damit war auch das Recht verbunden, Bier zu brauen. Hier hat die Fürstlich Fürstenbergische Brauerei ihren Ursprung.
Im Jahre 1488 ging der Ort Donaueschingen durch Kauf in den Besitz der Grafen von Fürstenberg über. Seit 1716 ist der Ort Hauptsitz der Fürsten von Fürstenberg, die bis heute ihre Hauptresidenz im Schloss Donaueschingen haben. 1810 erhielt Donaueschingen das Stadtrecht. Die Einwohnerzahl beträgt derzeit (Stand 31.12.2013) 21.190.

Bekannt ist Donaueschingen natürlich auch als der eigentliche Beginn der Donau am Zusammenfluss von Brigach und Breg, die beide ebenfalls durch Donaueschingen fließen und beim Donaukilometer 2779,61 zur Donau zusammenfließen. Und nun bin ich verwirrt. Gibt es unterschiedliche Angaben über die genaue Länge der Donau? Mit 2840 km wird ihre Länge an der Donaubachquelle im Schlosspark in Donaueschingen angegeben und mit 2779,61 km auf dem Kilometerstein am Zusammenfluss von Brigach und Breg in Donaueschingen. An der Bregquelle, die geologisch als die Donauquelle gesehen wird, steht 2888 km (Länge der Breg: 46,2 km). Google sagt, sie hat eine Gesamtlänge von 2857 km (ab der Bregquelle). Was ist jetzt richtig?

In Donaueschingen kann man aber auch die Donaubachquelle (historische Donauquelle) besuchen. 

Der Donaubach entspringt im Fürstlich Fürstenbergischen Schlossgarten bei der linken Ecke der Vorderseite des Schlosses Donaueschingen in einer Karst-Aufstoß-Quelle und mündet nach 90 m unterirdischen Laufs (seit 1828) in die Brigach. Ca. 1,5 km flussabwärts fließen Brigach und Breg zur Donau zusammen. Die Donaubachquelle ist eine von 22 Quellen im Umfeld des Zusammenflusses zur Donau.
Zumindest seit dem 15. Jahrhundert galt die Donaubachquelle als DIE Donauquelle, es gibt aber Hinweise, dass dies schon zu römischer Zeit so war, wo sie am Rand des dauerhaft besiedelten Gebietes lag. 1875 wurde die Quelle nach Plänen von Adolf Weinbrenner als kreisrundes Quellbecken gestaltet. Die "Donauquelle" ist bis heute eine der touristischen Attraktionen Donaueschingens, auch wenn längst bekannt ist, dass die Hauptquellen der Donau Brigach und Breg sind. Leider ist sie zur Zeit wegen umfangreicher Restaurierungsarbeiten geschlossen.

Einige Impressionen von Donaueschingen:

rechts: Fürstlich Fürstenbergische Brauerei
von der Brigach-Brücke


Fürstlich Fürstenbergische Brauerei
von der Brigach-Brücke

Stadtkirche St. Johann














Donaubachquelle


Schloss Donaueschingen

nicht öffentlich zugängliche Brücke über die Brigach
im Schlosspark















Schlosspark


Blick auf die Brigach vom Schlosspark

Blick auf die Brigach vom Schlosspark


Nachdem ich einige Stunden in Donaueschingen unterwegs war, auch Mittag gegessen habe, mir ein Eis gegönnt habe, hab ich unter anderem auch den Bahnhof aufgesucht. Immerhin muss ich meine Rückfahrt nach Wien am Montag organisieren!

Tja, so einfach ist es seit der Wiedererrichtung des Eisernen Vorhanges gar nicht, wieder nach Hause zu fahren! Mit dem Zug kommt man auf jeden Fall nicht nach Österreich. An der Grenze ist Schluss. Daher hab ich mir ein Ticket nach Passau gekauft. Abfahrt Montag um 7 Uhr 17, 2 mal umsteigen, Ankunft um 13 Uhr 36 in Passau.

So weit so gut. Aber wie geht's weiter? Ich brauch ja dann einen Bahnhof, wenn ich einmal "drüben" bin. Jetzt hab ich vorhin über dem ÖBB-Fahrplan und gleichzeitig über dem Routenplaner gebrütet. Ich hab die Lösung gefunden! Ich fahre von Passau den Inn entlang bis Schärding. Das sind 14,7 km. Die Grenze passiert man in Ingling, nicht weit von Passau entfernt. Sollte (hoffentlich!) problemlos klappen. Und ab Schärding geht stündlich ein Zug Richtung Wien. Der erstmögliche fährt um 14 Uhr 56, das könnte zu knapp werden. Aber der nächste fährt um 15 Uhr 50. Umsteigen muss ich bei jeder Zugsverbindung einmal, entweder in Linz oder in Wels.

Und jetzt, nachdem alles Bürokratische geregelt ist, geh ich Abendessen :-)

Keine km-Angaben, keine Summe aller Steigungen, keine Zeit in Bewegung, keine Gesamtzeit. ABER: schönes Wetter, leichte Bewölkung mit Sonne zwischendurch, angenehme Temperaturen :-)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen